MSS, MTU und MRU

Was wie eine Zeile aus dem Lied MfG von den Fantastischen Vier anmutet ist eigentlich eine Ansammlung von wichtigen Begriffen in IP Netzwerken.

MTU

Die Maximum Transfer Unit gibt die maximal Größe an, mit der Daten versendet werden dürfen. In Ethernet Netzwerken sind dies 1500 Byte.

MRU

Die Maximum Receive Unit gibt die maximal Größe an, mit der Daten empfangen werden können. Der kleinere Wert aus MTU und MRU gibt die maximale Paketgröße für eine Verbindung an. Die MRU ist wie die MTU in Ethernet Netzwerken meist 1500 Byte.

MSS

Die Maximum Segmet Size gibt die maximal Nutzlastgröße an die in einem TCP Paket versendet werden kann. TCP- und IP-Header sind zusammen 40 Byte, so dass die MSS standardmäßig 1460 Byte groß ist. Während des TCP-Handshakes einigen sich die Kommunikationspartner auf die kleinere MSS der beiden Seiten.

Interessant wird es nun, wenn man z.B. einen Router hat, welcher pppoe (point-to-point protocol over ethernet) benutzt, wie es wohl jeder DSL Router tut. Denn das pppoe Protokoll benötigt 8 Byte im Paketheader, so dass die MTU auf 1492 sinkt und die MSS auf 1452. Die MSS kann man z.B. in der pppoe.conf einstellen, die Default Angabe ist dort 1412 Byte, um auf der sicheren Seite zu sein.

Um es noch etwas genauer zu machen: zu den 1500 Byte eines Ethernetpaketes kommen noch 18 Byte Overhead durch die Layer 2 encapsulation, 14 Byte für die Quell- und Ziel-MAC-Adresse (je 6 Byte) und 4 Byte am Ende des Paketes (CRC Cecksumme). Werden VLANs benutzt kommen noch einmal 4 Byte für die VLAN Tags hinzu (ieee 802.1q).


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