Pixelmator - Bildbearbeitung auf dem Mac
Pixelmator ist eine neue Bildbearbeitungssoftware für den Macintosh. Seit dem 25. September kann man die Software unter http://www.pixelmator.com/ als 30-Tage Trial herunterladen und Lizenzen für $59 bzw. ca. €45 erwerben. Ich konnte nicht widerstehen und habe mir die Demo-Version mal angeschaut, gespeicherte Bilder werden bei der Demo mit einem Wasserzeichen versehen, aber um das Programm zu testen reicht es vollkommen, denn alle Funktionen sind vorhanden und voll funktionsfähig.
Ich bin seit Jahren zufriedener Gimp-User, deshalb muss Pixelmator sich gegen den Gimp behaupten. Auf dem Mac benutze ich Gimp.app, welches zwar immernoch einen X11 Server voraussetzt, aber immerhin ansonsten wie eine Mac-Anwendung funktioniert. Auch wenn die Zukunft von Gimp.app grade etwas unklar ist und es schon länger keine neue Version mehr gab (Gimp: 2.2.17, Gimp.app: 2.2.11) bin ich ein treuer User.
Nachdem man Pixelmator in den Programme Ordner kopiert hat kann es eigentlich schon losgehen, beim ersten Start noch die Lizenz akzeptieren und dann entscheiden, die Demo Version nutzen zu wollen.
Was als erstes auffällt ist die schöne, schwarze, leicht transparente Oberfläche. Dadurch wirkt das Programm sehr edel, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das auf dauer optimal ist. Vielleicht bin ich aber auch nur zu sehr an die grauen standard Fenster gewöhnt.
Pluspunkte
Nun ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind. Zu allererst ein großes Plus für Pixelmator. Pixelmator benutzt Apples CoreImage und d.h., wenn man eine unterstütze Grafikkarte im Rechner hat, werden sämtliche Bildtransformationen vom Prozessor der Grafikkarte berechnet. Da die GPU (Prozessor der Grafikkarte) natürlich speziell für solche Operationen entwickelt wurde, kann sie diese Aufgaben viel schneller erledigen als die CPU des Rechners. Diverse Filter, als einfachstes Beispiel mal ein Gaussian Blur, werden bei Änderungen am Slider in Echtzeit berechnet und dargestellt. Unter Gimp muss ich immer etwas auf die neue Berechnung der Vorschau warten. Hier kann Pixelmator wirklich punkten. Die Geschwindigkeitsvorteile sind bei komplizierteren Filtern noch viel deutlicher, denn eigentlich wurde jeder Filter, den ich ausprobiert habe nahezu in Echtzeit berechnet.
Auch positiv aufgefallen bei meinem Test sind die Funktionen Auto Levels, Auto Contrast, Auto Color, alle drei haben auf diversen Fotografien gute Ergebnisse erzielt. Wer nicht bei jedem Foto von Hand an den Reglern drehen möchte, bzw. vielleicht nicht genau weiß, wie diese Funktionieren, ist mit den Auto-Funktionen gut bedient und erzielt wenigstens etwas bessere Ergebnisse als mit den unbearbeiteten Fotos direkt aus der Kamera.
Nachteile
Nun aber zu den Nachteilen, die ich bei Pixelmator feststellen konnte. Vielleicht fallen mir dieses Punkte auch nur auf, weil ich meinen Workflow aus Gimp nicht exakt abbilden konnte, aber entscheidet selbst.
Als erstes ist mir aufgefallen, dass ich keine crop-to-selection Funktion gefunden habe. Oft habe ich ein Bild und brauche nur einen Ausschnitt davon. Dann markiere ich diesen Ausschnitt und wähle unter Gimp "Bild beschneiden", dann wird alles außerhalb meiner Markierung einfach abgeschnitten und ich bin fertig. Unter Pixelmator muss ich den Bereich, den ich markiert habe, in die Zwischenablage kopieren, ein neues Bild erstellen und die Daten dort einfügen um das selbe Ergebnis zu erzielen. Dauert auf jeden Fall deutlich länger.
Als zweites wäre da der Sichern-Dialog. Gimp erkennt das gewünschte Dateiformat an Hand der Endung, die ich für den Dateinamen angebe, kein wirklicher Nachteil, dass Pixelmator das nicht macht, schließlich sind wir hier auf dem Mac, und dort muss nicht alles immer eine Dateiendung haben. Aber wirklich schlimm an dem Sichern-Dialog ist folgendes: Ich wähle also JPEG als Format aus und bekomme einen Slider zum einstellen der Qualitär zwischen 0 und 100%. Aber ich bekomme weder eine Vorschau, wie das Bild aussehen wird, noch eine Angabe über die zu erwartende Dateigröße. Das ist, da ich viele Bilder fürs Web aufbereite, sehr wichtig. Ich stelle normalerweise bei jedem Bild die Qualität von Hand ein um den Idealen Kompromiss aus optischer Qualität und Dateigröße zu erreichen, dies ist mit Pixelmator so gut wie unmöglich. Zu allem Überfluss wollte das Programm dann an meinen Dateinamen, der schon auf .jpg endete noch ein .jpeg anhängen ...
Fazit
Soweit die zwei größten Nachteile, die ich feststellen konnte, es gab noch ein paar mehr Kleinigkeiten, aber die sind nicht erwähnenswert. Zusammenfassend noch einmal:
Positiv aufgefallen:
- Sehr schnell dank CoreImage
- Sehr schönes UserInterface
- Günstig
Negativ aufgefallen:
- Schlechter Sichern-Dialog
- Kein crop-to-selection
Aber wie immer gilt: Am besten selbst eine Meinung bilden, die Testversion könnt ihr euch auf der Pixelmator Webseite herunterladen. Ich für meinen Teil werde erstmal bei Gimp bleiben und keine Lizenz kaufen.
Ich weiss nicht ob dus schon gesehen hast, aber Gimp.app wurde auf die aktuelle 2.4rc3 geupdatet, jedoch nur fuer Intel-Macs.
Greetings
Geschrieben von Patrick 1 Tag, 1 Stunde nach Veröffentlichung des Blog-Eintrags am 30. Sept. 2007, 15:23. Antworten
Hey, danke für die Info, das werde ich mir mal anschauen.
(Was für ein Timing, beim Schreiben dieses Eintrags hatte ich noch auf der gimp-app Webseite geguckt und da gab es das noch nicht, wurde am selben Tag (29.9) wie dieser Eintrag released)
Geschrieben von Arne 1 Tag, 1 Stunde nach Veröffentlichung des Blog-Eintrags am 30. Sept. 2007, 15:34. Antworten
Bin gerade über Google auf deinen Beitrag gestossen. Finde Pixelmator auch ziemlich gut, was mir gefällt, ist das gute Preis Leistungsverhältnis. Klar kann es mit Photoshop nicht mithalten, aber für den Preis bekommt man schon eine gute Alternative.
Geschrieben von Mac Blogger 2 Monate, 4 Wochen nach Veröffentlichung des Blog-Eintrags am 27. Dez. 2007, 11:54. Antworten
hallo - meine frage, pixelmator nur in der englischen version, oder auch deutsch ? danke
Geschrieben von hubertus 6 Monate, 1 Woche nach Veröffentlichung des Blog-Eintrags am 3. April 2008, 18:24. Antworten
habe mir letzts Jahr „Pixelmator” gekauft. Muss sagen für diesen Preis ein Hammer. Mache eine Zeitschrift. Ich muss sagen, den Bildern merkt man nicht an, ob sie mit Photoshop oder Pixelmator gemacht bzw. bearbeitet wurden. Im übrigen wegen des Beschneidens der Bilder. Ganz einfach. MIt Beschneidewerkzeug kennzeichnen, wenn Ausschnitt gewählt und gut ist: Zeilenschalter drücken. Fertig!
Geschrieben von Bernd Ding 10 Monate nach Veröffentlichung des Blog-Eintrags am 28. Juli 2008, 13:18. Antworten
Welche Pixelmator Version hast du in diesem Blogeintrag getestet? Hab leider nichts im Beitrag entdeckt. Gibt es eine neuere Version und setzt du diese ebenfalls ein oder bist du schon auf ein anderes Programm umgestiegen?
Geschrieben von Tom 3 Jahre, 1 Monat nach Veröffentlichung des Blog-Eintrags am 4. Nov. 2010, 11:14. Antworten
Hi Tom,
welche Version ich damals getestet hatte weiß ich leider nicht mehr genau. Seit dem gibt es auf jeden Fall eine neuere Version, erst kürzlich habe ich mir noch einmal die Demo der aktuellen Version angeschaut. Da ich größtenteils immer noch mit Gimp alles erledigen kann bin ich aber nicht umgestiegen.
Geschrieben von Arne 3 Jahre, 1 Monat nach Veröffentlichung des Blog-Eintrags am 4. Nov. 2010, 15:03. Antworten
Danke für den Kurztest!
Ich war ebenfalls lange Gimp-Nutzer, es stört mich aber schon länger, dass Gimp so "un-Mac-like" ist - mit aktiviertem Click-Through und Remapping von cmd auf ctrl (für X11) geht's zwar, aber trotzdem gibt es noch einige Dinge, die mich stören.
Da die beiden von dir erwähnten Nachteile in der aktuellen Version nicht mehr vorhanden sind, hab ich mich jetzt doch für's umsteigen entschieden. Abgesehen davon ist jetzt grad ne gute Zeit, sich Pixelmator zuzulegen, da es zur Eröffnung des Mac App Stores um 24 € verfügbar ist und man später kostenlos auf Version 2 updaten kann, die im Laufe dieses Jahres rauskommt.
Geschrieben von Alex 3 Jahre, 3 Monate nach Veröffentlichung des Blog-Eintrags am 6. Jan. 2011, 18:20. Antworten
Bin völliger Einsteiger (Bildbearbeitung) aber wie ich auch auf der Webseite des Herstellers gelesen habe inkl. Update auf Version 2.0.
Da werd ich auch mal zuschlagen!
Gruß
Tenchi
Geschrieben von Tenchi 3 Jahre, 3 Monate nach Veröffentlichung des Blog-Eintrags am 6. Jan. 2011, 19:05. Antworten